Seit Monaten treiben die vom SPD-geführten Gesundheitsministerium unterstützten Schließungspläne der Kinderklinik am Krankenhaus Lichtenstein Bürger und Öffentlichkeit um. Petitionen an Ministerpräsident Kretschmer und seine Sozialministerin Köpping stießen leider auf taube Ohren. Inzwischen bündelte eine Bürgerinitiative aus der ganzen Breite der Gesellschaft – Eltern, Ärzte, Lokalpolitiker – den Widerstand und konnte Teilerfolge erzielen – unter anderem wurde Nachfolgepersonal gefunden und eine Umwandlung in eine Tagesklinik gerichtlich vorläufig verhindert.
Das finde ich klasse. Aber ich weiß auch, dass der Wurm tiefer sitzt.
Die Abwicklung der Kinderklinik Lichtenstein findet unter rein ökonomischer Betrachtung statt – das ist nachvollziehbar, aber keineswegs zwangsläufig. Denn die Ursache liegt im von SPD und Grünen seinerzeit beschlossenen Fallpauschalensystem bzw. der Art und Weise seiner Umsetzung, welche die Vorhaltung medizinischer Leistungsbereitschaft wirtschaftlich nicht honoriert. Da ist es kein Wunder, wenn weniger lukrative Leistungen – Kinder zu heilen scheint leider unter diese Kategorie zu fallen – in den Blick der Betriebswirte in der Krankenhausgeschäftsleitung geraten und schrittweise reduziert werden – bis hin zur Auflösung entsprechender Angebote.
Ausschlaggebend muss aber die Versorgungssicherheit sein, und die ist im ländlichen Raum nicht nur im Wahlkreis, sondern in ganz Sachsen flächendeckend in Gefahr. 40 Minuten Autofahrt zu einer Kinderklinik finde ich als Rahmenansatz, wie Petra Köpping (SPD) in der Freien Presse zitiert wird (18.11.2021) einfach unzumutbar. In kritischen Fällen kann es da schon zu spät sein.
Diese starke Fokussierung des Krankenhausbetriebs auf ökonomische Kennzahlen hat nicht zuletzt unser amtierender Gesundheitsminister seinerzeit massiv vorangetrieben. Sie geht aber auf Kosten der Bürgernähe und damit der Versorgungssicherheit, und wurde bereits damals von Ärzten heftig kritisiert .
Ich werden mich weiter dafür einsetzen, dass die Schließungsentscheidung revidiert wird. Für mich sind die Messen hier noch lange nicht gelesen. Aber um das Problem an der Wurzel zu packen, müssen wir das von der damaligen SPD verkorkste Krankenhausfinanzierungsgesetz dringend überarbeiten. die Vorhaltung von medizinischer Versorgung muss wieder honoriert werden. In der Energiewirtschaft ist es selbstverständlich, dass ganze Kraftwerke allein der Bereithaltung von Kapazitäten für Zeiten erhöhten Bedarfs dienen.
Dieses Prinzip muss auch für die Gesundheitsversorgung unserer Kinder und aller Bürger gelten! Kein Bettenabbau mehr, das ist die Forderung der AfD-Fraktionen im Bundestag und im sächsischen Landtag.
Hier haben alle (!) Abgeordneten im Bundestag, vor allem aber die Regierungsmehrheit von SPD, Grünen und FDP eine dringende und buchstäblich lebensnotwendige Aufgabe zu lösen. Ich werde unsere AfD-Fachleute im Gesundheitsausschuss bei Korrekturen am Krankenhausfinanzierungsgesetz unterstützen, um für den ländlichen Raum eine weitere Schließung von Krankenhäusern und der Krankenhausversorgung zu verhindern.“